MZ 250

Servus lieber Leser,

bereits im zarten Alter von ca. 10 Lenzen machte ich meine ersten Erfahrungen mit den motorgetriebenen Zweirädern.
Hier in Saalfeld, Thüringen, der damaligen DDR auf der JAWA eines Bekannten meiner Eltern.


Etwa 5 Jahre später fing der "Wahnsinn" des Motorradfiebers dann richtig an. Es begann damit, dass mir mein Vater 1969 eine Vicky von Victoria besorgte, die bis zu diesem Zeitpunkt das Geschäftsfahrzeug in der Firma war in der er arbeitete.
Fahren lernen geschah damals mit Hilfe meiner Mutter die mich auf ein nahe gelegenes Feld begleitete wo ich dann auf dem dazu gehörigen Feldweg meine ersten Fahrversuche unternahm. Heutzutage unvorstellbar.

So kam ich zu meinem ersten motorgetriebenen Zweirad. Leider gibts aus dieser Zeit keine Bilder und den link habe ich aus rechtlich ungeklärten Gründen gelöscht...

Mein nächstes motorgetriebenes Zweirad war eine Zündapp KS 50. Hab den link entfernt, siehe unten...
Zu diesem Mopped habe ich keine Erinnerungen mehr ausser das ich an einem wunderschönen Märztag in der Früh in die Arbeit fuhr und vergessen hatte das die dunklen Stellen auf der Strasse gefrorenes Wasser waren, die erste Kurve hat mich dann sehr schnell daran erinnert... Auch habe ich undeutlich in Erinnerung das ich mit einer Bekannten mal unterwegs war und wir einen Platten hatten und einermeiner eine Saison lang bei einem MC namens "Blue Angels" mitgefahren ist, aber sonst?



Im Jahre des Herren 1972 machte ich dann den Führerschein für Auto und Motorrad und wie das Leben so spielt fehlte mir als Lehrling mit 150 DM monatlichem Gehalt einfach das Geld um mir ein Auto zu kaufen. So kam was kommen musste, ich suchte ein größeres und stärkeres Mopped.


mein erstes Krad, die NSU MAX

Wiederum mit Hilfe meines alten Herren gelang es mir im Herbst 1971 eine NSU Max zu einem heute unschlagbaren Preis, nämlich DM 50 zu ergattern. meine wilde Jugend...

Da dieses Teil mehrere Jahre bei einem Landwirt im Raum Ostallgäu unbenutzt herumstand musste ich es erst mal mit Hilfe eines Bekannten meines Vaters wieder aufbauen. Dies war meine erste Begegnung mit einem Motorrad ausserhalb der gefahrenen Zeiten, da sich bei der winterlichen Aufbauarbeit, die hauptsächlich aus Entrosten und Putzen bestand, herausstellte das der Motor einen Kolbenklemmer oder -fresser hatte und ich daher den Zylinder zum Schleifen und Hohnen schaffte. Das Pleuel war ok und der Kolben bekam eine Übergröße.
Im Frühjahr 1972 meldete ich mein erstes "richtiges" Motorrad dann auf der Zulassungsstelle in KF an und durfte gleich DM 20 für eine TÜV Überziehung bezahlen.
Meine Argumentation das ich das Krad zerlegt hatte um es erst mal aufzubauen bevor ich fahren könne wurde von dem freundlichen Herren hinter dem Tresen nicht akzeptiert...

Danach gings zum TÜV und ich werde diesen Auftritt "meiner MAX" nie vergessen, denn als ich endlich aufgerufen wurde sprang sie nicht mehr an,
MERDE sagt der Franzose dazu...

Beim zweiten Anlauf hat es dann aber geklappt und ich verließ mit stolzgeschwellter Brust fahrend den Platz meiner bis dahin größten "Niederlage".
Allerdings gibt es noch eine Episode aus dieser Zeit zu berichten. In Kaufbeuren war kurz vorher das neue Rathaus mit einem integrierten Parkhaus fertig geworden. Als ich eines schönen und warmen Samstag Vormittags nach KF wollte fuhr ich dort rein da die Verwaltung im TG auch Plätze für 2-Räder angelegt hatte. Nachdem ich meine "Geschäfte" in der Altstadt erledigt hatte kehrte ich zu meiner Max zurück und trat sie an. Motorräder mit Baujahr vor 1960 hatten einen Kickstarter und noch keinen Elektroanlasser. Nichts geschah... Also Helm runter, Jacke ausgezogen und das Gerät in den dritten Stock geschoben um sie beim Runterrollen im eingelegten 2ten oder 3ten Gang an zu lassen. Nichts geschah. Das Ganze noch ein mal. Wieder nix und mittlerweile lief mir schon der Schweiß in Strömen von der Birne...
Rein zufällig stieß ich mit dem Knie an den Benzinhahn, gibts heutzutage bei den Einspritzern auch nicht mehr und stellte fest das dieser sich in Normalstellung befand. Erst jetzt öffnete ich den Tankdeckel und hab mich "schwarz" über mich selbst geärgert. Der Tank war so gut wie leer... Also Hahn auf Reserve und siehe da...
Wehe damals hätte jemand über mich gelacht hi, hi, hi... Heute habe ich Tränen vor Lachen in den Augen wenn ich diese Zeilen schreibe...

Hierauf folgten 2 unvergessene Jahre mit der MAX. Hatte zu der Zeit einen guten Bekannten, Georg besser bekannt als Georg H. aus K. oder einfach Georgy (gesprochen "TSCHORTSCHI") mit dem mich auch heute noch freundschaftliche Bande verbinden. Er besaß ebenfalls ein damals schon als Oldtimer zu bezeichendes Krad, eine Horex Regina auch in schwarz und wir drehten etliche Runden zusammen im Allgäu.
Sehr viel weiter getrauten wir uns nicht da wir immer das Gefühl hatten etwas reparieren zu müssen und daher nie ohne entsprechende Werkzeugausrüstung (der Elefantenboy war immer dabei) unterwegs waren...
Muss den Knaben bei Gelegenheit mal fragen ob er noch Bilder aus der Zeit hat, er war schon immer technisch beim Fotographieren besser drauf als ich und kann, falls vorhanden, diese Bilder bestimmt digitalisieren. Schätze das ich auch noch welche habe und wenn ich mal in Rente bin habe ich auch mehr Zeit um mich hier auf unserer homepage zu verlustieren. Hab das im Winter der ein Frühling sein wollte 2013/14 geschrieben und keine 3 Monate später sind die Bilder u.a. Dank meiner Tochter Julia, digitalisiert da...


Mittlerweile hatte ich meine Lehre als Elekroinstallateur mit bestandener Gesellenprüfung beendet, etwas mehr verdient und so entstand in mir der Wunsch nach was Neuem, zumindest Anderem das auch zuverlässiger bewegt werden konnte. Da ich jedoch vorhatte die mittlere Reife und das Fachabi nachzuholen konnte es nur wieder eine gebrauchte Maschine werden und da kam mir das Angebot eines Bekannten gerade recht, es wurde eine Yamaha RD 250.

mein zweites Krad, eine Yamaha RD 250

Leider gibts hiervon nur diese 2 Bilder, das von hinten im Hof und das Fahrbild enstanden 1975 am Gardasee. Das waren noch Zeiten, da konntste ohne Helm und so wie Du wolltest in bella Italia rumgurken, kein Mensch hat sich dafür interessiert solang nix passiert ist. Und heute...

Das der Umstieg von einem 4-Takter auf einen 2-Takter für viele ein "Abstieg" ist war mir schon immer schnurze, damals waren die nackten Zahlen für mich ausschlaggebend, die da waren: statt ca. 200 kg nur noch ca. 150, statt 17 PS dann 32 PS, statt einem Kolben 2, statt 1nem Auspuff dann 2 usw. Und das Schönste war das ich aufgrund der einfachen Technik so ziemlich alles an diesem Krad selbst machen konnte. Ausserdem fand ich einen Käufer für meine MAX der mir noch 500 DM dafür bezahlte und die Differenz zu dem Kaufpreis für die RD, den ich leider nicht mehr weiss, zumindest das was mir noch fehlte legten mir meine Eltern drauf. Die Japaner hatten zudem einen extra Ölbehälter für das 2 Takt Öl eingebaut der ein separates Tanken von Benzin und Öl an der Tanke zuliess, also Technik vom Feinsten, zumindest für mich damals...


Und so kam es das ich mich mit dieser RD erstmalig in Südtirol, am Gardasee und in den Dolomiten bewegte. Wow, was für eine Steigerung denn die Kurven in den österreichischen und italienischen Alpen waren für mich damals das Höchste was ich mir als Kradler vorstellen konnte.


Einige Jahre vorher, ich war 1968 das erste Mal in Sussex, England als Austauschschüler zu Gast, entstand auch mein Interesse an fremden Menschen, deren Sitten, Gebräuchen, Lebensumständen, Gedanken, Hoffnungen und Ängsten, also deren sozialen Umfeld. War für mich äusserst spannend fest zu stellen das andere genauso ticken wie ich und ich trotz der ganzen "Nazi-Problematik" meiner deutschen Herkunft, die damals bei nahezu allen mit denen ich Kontakt hatte in "bester" Erinnerung war, überall freundlich aufgenommen wurde.


Habe mir allerdings bereits zu dieser Zeit angeeignet mich als Bayer erkennen zu geben, die fremden Menschen haben dies dann mit Begriffen wie "Hofbräuhaus", "Oktoberfest", "München" und vielleicht auch noch mit bayrischer Gemütlichkeit übersetzt, aber nie mit dem Holocaust. Sprachschwierigkeiten hatte ich Gottseidank nie und so kam es das ich mit vielen Eingeborenen fremder europäischer Länder Kontakt bekam, wo zum Teil heute noch gute "Freundschaften" bestehen. Denke schon das dies eine Paralelle zu Michael Martin ist dessen Vorträge ich seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts immer wieder begeistert verfolge. Allerdings hat es mich nie aus Europa weg gezogen, ist für mich allein schon spannend genug.

mein zweites Auto, ein Renault R 4




Wieder 2 Jahre später pausierte ich für ein Jahr, denn ich hatte mir mittlerweile meinen 2ten Renault R4 zugelegt und war in Frankreich und Italien damit unterwegs, endlich auch mal warme Füße beim Fahren, denn Schutzkleidung bedeutete für mich einen Helm, feste Schuhe, eine Jeans und eine Lederjacke, allenfalls eine Gummi-Überzieh-Hose falls es regnete beim Motorradfahren, heute schon fast ein Verbrechen so "ungeschützt" unterwegs zu sein hi, hi, hi...





mein drittes Krad, eine Yamaha XS 650

Und dann kam der Winter 1977 und damit die Revolution in meinem Motorradleben, dann ich hatte mich verliebt! Jaja das geht tatsächlich das man(n) sich in eine Maschine verlieben kann, in meinem Fall war es wieder eine Yamaha, allerdings ein Viertakter mit 2 Zylindern und Paralleltwin, richtig eine XS 650. Die meinige war in schwarz, was Ihr den Namen "Lady in black" einbrachte, frei nach Uriah Heep die eine meiner Lieblingsbands waren und sind(Musik ist meine 2te Leidenschaft).

Die XS bewegte ich von 1978 bis 1983 quer durch Europa, von Kaufbeuren aus nach England, Österreich, Schweiz, Mallorca, Südtirol, die Dolomiten rauf und runter, BeNeLux, Paris und Normandie. Das was ich mit diesem Motorrad alles erlebt habe, Menschen kennen und schätzen gelernt habe würde wahrscheinlich ein Buch füllen, kurz und neuhochdeutsch gesagt:
Es war eine geile Zeit!


In den fast 6 Jahren die ich dieses Motorrad bewegt habe bin ich knapp 70.000 km damit gefahren und leider auch gelitten. Nach der Hälfte der Laufzeit sind die beiden Stoßdämpfer während einer Italien Tour abvibriert, jaja so ein Paralleltwin hat ganz schöne Vibrationen. Hab sie dann gegen Koni´s ausgetauscht was eine deutliche Verbesserung des Fahrverhaltens mit sich brachte.
Das Vibrieren, auch "Good Vibrations" genannt, führte dazu das das Teil auf dem Hauptständer stehend bei leicht erhöhtem Standgas, ca. 1600 U/min. sich innerhalb ein paar Sekunden um 360 ° gedreht hat, umwerfend hi, hi, hi...

Desweiteren waren kurz nach der Garantie beide Motorbefestigungs-Bolzen abvibriert, diesmal allerdings wegen einer schlecht gehärteten Kurbelwelle, das Ding hat regelrecht geschlagen.
Wir kamen grad vom Kalterer See retour als es losging. Der damalige Yamaha Händler in Füssen hatte nachgesehen und die Diagnose war vernichtend. Neue Kurbelwelle samt Einbau und Kleinteile ca. 2000 DM, dabei hatte das gesamte Krad neu 5.000 DM gekostet...Ich schrieb an den Importeur und siehe da, auf dem Kulanzweg wurde mir geholfen.
Wenn ich da an die Veröffentlichungen in diversen Motorrad Foren heutzutage denke, vor allem die mit dem Propeller und deren Kulanzgebahren bei einem defekten Kardan, uiuiui...
Naja, auf alle Fälle war meine XS bald wieder in Ordnung.

Auch der einzige selbst verschuldete Unfall fiel in diese Zeit. Als wir, meine damalige Frau und ich, auf einer England Reise waren, fuhren wir in der Früh von Haywards Heath über Hastings nach Dover um mit der Fähre wieder heim zu fahren. In einer langgezogenen Linkskurve kurz vor Dover, es war etwas nebelig und dadurch feucht auf der Strasse, kamen wir auf eine Öllache und dann gings dahin...
Wir hatten Glück im Unglück, denn nach einer ca. 30 m langen horizontalen Rutschpartie kam die Fuhre zum Stehen bzw. zum Liegen...
Ein älteres Ehepaar hatte den Unfall beobachtet und half uns unter dem Krad raus zu kriechen und danach auch noch das Gefährt wieder in die Vertikale zu stellen.
Einer der beiden Nebelscheinwerfer, der Kupplungshebel sowie der Schalthebel waren defekt bzw. verbogen, mit vereinten Kräften wurden sie wieder in eine bedienbare Lage gebracht und wir fuhren weiter Richtung Heimat. Ich habe fast ein Jahr gebraucht um dieses Ereignis damals mental zu verarbeiten, sprich erst ein Jahr später habe ich mich wieder "normal" Motorrad fahren getraut.


Hab doch noch ein paar Bilder aus dieser Zeit gefunden, daher gibt es hier eine 2te Seite... meine beiden Söhne und die RD 250



1982 kam das was in den meisten Fällen einer frisch verheirateten Familie folgt: Richtig die Babypause...
Naja, so eine normale Babypause wurde es bei mir nicht, ich kaufte mir recht günstig eine vergammelte Yamaha RD 250 und fing an zu schrauben...


Was dabei rauskam war eine der schnellsten RD 250er im Raum OAL. Zwei neue Pleuel samt Kolben, zwei neue Zylinder samt Deckel, zwei neue Düsen-Nadeln, etliche Stunden Feilerei und Poliererei der Ansaugkanäle und eine neue Lackierung in Handarbeit brachten ein höchst schnelles Motorrad zu Wege.
Fairerweise muss ich allerdings dazu sagen, dass ich nie weiter als 100 km gefahren bin. Zweimal war es weiter und beide Male mussten mich Bekannte aus unserem Motorradclub mit dem Hänger wegen Kolbenklemmers abholen. Tja, das kann passieren wenn ein Laie das Schrauben anfängt...





1985 verkaufte ich meine RD 250(350) wieder und machte aufgrund eines Arbeitgeberswechsel die Bekanntschaft vom "Blues" und vom "Skip". Beide waren und sind Harley Davidson Infizierte und so kam was kommen musste, ein Jahr später, 1987 stand eine wunderschöne Sporty, eine der letzten Ironheads, in meiner Garage. Leider scheint es von diesem Traum in Schwarz mit kleinem Ape, Stufensitzbank und Sissybar keine Bilder zu geben, das einzige Papierfoto finde ich leider nicht mehr. Skip hatte das Teil nach dem Import aus USA zum TÜV gefahren und kam mit einem 104 Phon Eintrag im KFZ Brief zurück. WOW...




meine Ironhead Sporty




Ein Ereignis ist mir aber aus dieser Zeit in Erinnerung geblieben. Für meinen ältesten Sohnemann Stefan (der mittlere der drei schrägen Typen auf dem Bild oben) hatte ich an die hinteren Stoßdämpfer zwei U-Winkel aus Alu gefräst und angebaut. Nun konnte er im zarten Alter von 12 Jahren dank dieser Fußstützen und der Sissybar bereits mit mir Motorrad fahren. An einem wunderschönen Sonntag fragte ich ihn ob wir zum Eis essen fahren wollen. Klaro meinte er und so kams das wir gegen 12:30 in einer Eisdiele in Meran saßen und es uns gut gehen ließen. Dummerweise hatte das Teil nur einen 12 Ltr. Tank und die Italiener halten bekannterweise von 12 Uhr bis 15 Uhr Siesta, ergo mussten wir warten bis wir den Tank wieder voll machen konnten. Trotzdem waren wir gegen 19 Uhr wieder daheim. War ein richtiger "Männerausflug", meine heutige Ex war begeistert, da wir sie erst von unterwegs aus angerufen hatten hi, hi, hi...



Hurra, Hurra, es geht doch nichts über gute Freunde! Mein weltbester Spezl Dave aus Sussex hat doch tatsächlich noch ein Bild meiner damaligen Sporty gehabt, mir freundlicherweise überlassen und so kann ich hier nun dieses tolle Teil posten.
Thanks a lot ol` pal...


Im Sommer 1992 hatte ich eine höchst interesante Begegnung an einer KFZ Waschstelle, eine dieser Hochdruckreinigerstationen, die überall rumstehen. Ein Ex-Mitschüler, von dem ich nicht wusste das er jemals Motorrad gefahren war, da wir uns nach der Schule aus den Augen verloren hatten, der aber heute als Architekt sicherlich nicht zu den ärmsten Mitbürgern zählt, stand neben mir an besagter Reinigungsmöglichkeit. Ich mit dem PKW, er mit ´ner sehr schönen Harley-Davidson. Er meinte das es jetzt "in" wäre so etwas zu fahren und er sich daher eine HD zugelegt hätte. Mir war bereits seit geraumer Weile aufgefallen, dass es Willy G. Davidson offensichtlich geschafft hatte, den Leuten einen Lebensstil zu verkaufen, zu dem ein Motorrad gehörte. Hut ab vor den Visionen dieses Mannes, denn diese unternehmerische Weitsicht sucht seinesgleichen, vor allem bei unseren heutigen Kommunalverwaltungen und Politikern! Egal, mir war aufgefallen, dass vor den Kneipen aus denen man mich ein paar Jahre vorher als Rocker rausgeschmissen hatte plötzlich Schilder mit der Aufschrift: "Bikers wellcome" oder schlimmer "bikers willkommen" zu sehen waren. Und alle denen, die sich in Ihrer Jugend nicht getraut hatten einem MC beizutreten, die aber gerne mal "Rocker" spielen wollten, öffneten sich nun Tür und Tor...
Meiner Meinung nach einer der Gründe warum vor allem besser betuchte Ärzte, Rechtsanwälte und dergleichen Bevölkerungsschichten mehr plötzlich Harley Davidson fahren. Dies war noch nie mein Ding, da ich von solchen "Pseudos" nix halte und ich verkaufte daraufhin meine Sporty. Der Fairness halber muss ich allerdings anfügen, dass zeitgleich das Geschäft meiner ersten Frau den Bach runter ging und da ich als Bürge mit unterschrieben hatte gar nicht böse war die Sporty zu verkaufen. So hatte ich noch was davon bevor irgendein Banker mir den "Kuckuck" ins Haus schicken wollte...

Danach kamen 11 Jahre der Abstinenz, unterbrochen von mehreren geliehenen Krädern, einmal ne Woche eine Moto Guzzi Nevada 750 mit nem Kumpel quer durch die Schweizer Alpen,
dann eine Woche Honda CBF 1000 mit Freunden in die Dolos und eine weitere Woche mit meiner Tochter und einer Yamaha Wildstar rund um den Gardasee.

Hatte ja bis dorthin immer Motorräder mit 50 PS, Ausnahme die Sporty mit ca. 65PS, aber nach den beiden "Großen" CBF und Wildstar war der Wunsch nach einer PS stärkeren Maschine schon sehr groß in mir. So ganz nebenbei auch noch die erste Scheidung, die zweite Hochzeit, die zweite Scheidung, meine Kündigung in meiner Firma, also mein kompletter Neustart in ein neues Leben.

Ende 2003 lernte ich meine Silvia kennen und lieben und dadurch bekam das Hobby Motorrad eine ganz neue Interpretation und Dimension, denn Silvia fährt ja selbst Motorrad.
Nach längerem Suchen, zum Einen wusste ich nicht so richtig was ich wollte und zum Anderen war unsere Haushaltskasse damals durch meine Scheidungen
und dadurch bedingte Unterhaltszahlungen sehr knapp bemessen fand ich dann im Früjahr 2004 die VN 800 von Kawasaki, einen Soft Chopper, der mir gefiel.
Die Tatsache das ich vorher etwas ähnliches gefahren war (HD Sporty) lies in mir den Wunsch aufkommen wieder "gemütlich" durch die Lande zu cruisen,
auch wenn das Teil "nur" 50 PS hatte wie all die anderen die vielen Jahre zuvor.

mein Wiedereinstiegs-Motorrad 2004, die Kawasaki VN 800




Da stand sie nun in voller Größe, mein erstes richtiges Motorrad
nach einer doch etwas längeren Pause.
Hab sie vom Früjahr 2004 bis Sommer 2005 gehabt, denn nach einer Thüringen Tour
in der Heimat meiner Mutter hatte ich derart Kreuzschmerzen
das ich mich nach etwas Anderem umschaute.
















Die beiden nächsten Bilder stammen aus diesem "Chopperjahr".




mein Wiedereinstiegs-Motorrad 2004, die Kawasaki VN 800
















Das erste ist am Monte Baldo entstanden. Silvias ER 5 und meine VN 800 einträchtig vor unserem Zelt. Was fehlt sind wir, nämlich meine Tochter Julia, Silvia und ich.












mein Wiedereinstiegs-Motorrad 2004, die Kawasaki VN 800











Das zweite ist auf einem Parkplatz an der B300 kurz nach der Abfahrt der A9 entstanden, als wir von unserem Thüringen Ausflug zurück kamen. Silvia war stehend K.O. und mir tat das Kreuz weh, oweh, oweh...
Zu dieser Zeit konnten wir uns noch keine "richtigen" Motorrad Klamotten leisten,
daher sind wir jeder mit einer Lederjacke, Jeans und Trekking Schuhen gefahren
und wenn man entsprechend vorausschauend fährt auch ohne Unfall,
gell liebe Sicherheitsfanatiker hi, hi, hi...













Da ich irgendwo mal gelesen hatte, dass die richtige Haltung auf einem Motorrad eine gerade Haltung sei, was bei mir auf dem Chopper schon so aussieht, in Wirklichkeit jedoch eine überdimensionale Buckelhaltung ist, entschloss ich mich zu einer etwas sportlicheren Maschine. Da sitzt man zwar flacher, aber um die Handgelenke nicht über zu strapazieren muss ich aus dem Buckel raus und mir eine wesentlich geradere Wirbelsäule aneignen. Leider war unser Budget zu dieser Zeit sehr eng bemessen aber 100 PS sollten es schon sein. Also schaute ich mich nach einer 600er um und fand diese in Weilheim. Eine Kawasaki ZZR 600.

mein zweites Motorrad 2005, die Kawasaki ZZR 600









Silvia hatte zu dieser Zeit noch ihre ER5, wollte aber auch gern eine ZZR 600,
die uns damals und auch heute noch sehr gut gefallen hat.
Wir hatten mit dem dortigen KAWA Händler ausgemacht das er unsere beiden,
also VN 800 und ER5 in Zahlung nimmt und uns dafür noch eine 2te ZZR 600 besorgt.
Dies hat leider nicht geklappt, so dass ich selbst auf die Suche ging.
Ich war beruflich zu dieser Zeit in Oberschwaben unterwegs und fand einen Yamaha Händler
in der Nähe von Ulm, der eine Triumph Speed 4 als Gebraucht KFZ zu verkaufen hatte.
Das Teil war mir ein Jahr vorher schon aufgefallen, war also eher ein Ladenhüter.
Kein Wunder hatte die Presse das Krad doch im Vorfeld bereits schlecht gemacht
und Triumph zog mit diesem Motorrad gegen die übermächtige Phalanx der Japaner den Kürzeren.
Dies hatte für uns aber den Vorteil das wir sehr günstig zu diesem "Rennerle" kamen
von dem Silvia heute noch träumt. Schaun mer mal...








in den Dolomiten









Noch ein weiters Bild aus dieser Zeit, hier bei den 3 Zinnen in den Dolomiten
Da ist Silvias Speed 4 auch noch zu sehen.














Anfang 2006, also kurz nachdem ich mir die ZZR 600 zugelegt hatte, sah ich auf einer Messe eine gebrauchte Triumph Sprint ST 955i. Ich war, mal wieder, verliebt.
Naja so in 2-3 Jahren wenn es uns finanziell wieder etwas besser geht...



Ende Januar 2007 sah ich in einer Anzeige einer bekannten Internet Plattform eine gebrauchte Sprint ST 955 zu einem unschlagbaren Preis. Und wer mich kennt weiß, dass wenn sich Bernd mal was wirklich in den Kopf gesetzt hat, dieses dann schnellstens realisiert wird. Gesagt getan, am Faschingssamstag 2007 in Landshut besichtigt und Vorvertrag unterschrieben, am Rosenmontag alle Unterlagen besorgt und am Aschermittwoch 2007 bei -2 Grad C die 160 km nach LA mit meiner ZZR 600 gedüst und mit einem Dauergrinsen trotz eisiger Kälte mit meiner ST 955 wieder retour.


mein Traum 2007, die Triumph Sprint ST 955i











Die Erlebnisse mit diesem wunderschönen Motorrad könnt Ihr in
den jeweiligen Jahresrubriken unter "Unsere Touren(ab 2007)" ja nachlesen.





Bedanken möchte ich mich auf diesem Wege bei allen Administratoren und Moderatoren des Sprinter-Forum.net durch dessen Existenz mir vergönnt war viele nette und liebe Leute kennen und schätzen zu lernen. Es war eine schöne Zeit dort als Mitglied "meinen Senf" zu allen möglichen Themen einzubringen. Ich schaue noch ab und zu dort vorbei und wenn ich einem seiner Mitglieder helfen kann, gerne solang mir dies unser Schöpfer erlaubt.






letztes Bild

















Das wunderschönste Erlebnis mit diesem Motorrad war auch gleichzeitig
der Beginn vom Ende meiner Leidenschaft zu diesem Krad, nämlich
unsere erste Frankreich Tour, ungezählte Cols und ca.4.500 km in 2 Wochen.
Da wurde mir schmerzhaft bewusst das ich keine 30 oder 40 Lenze mehr bin
sondern mit großen Schritten auf die 60 zugehe, also Zipperlein mal hier und da.
Deshalb kam die nächste Suche und auch hier hatte ich
auf der "Motorradwelt Bodensee" in Friedrichshafen schon etwas entdeckt.
Wieder eine Triumph, diesmal eine Tiger 1050.




meine Triumph Tiger bei der Abholung











Hatte mir dieses Motorrad vom benachbarten Triumph Händler mal für ein Wochenende im Oktober 2011 ausgeliehen und war begeistert. Sitzposition einem gereiften Herren entsprechend, keine BMW GS!, trotz 115 PS (Sprint ST 120 PS) gefühlt wesentlich agiler und leichthändiger als die Sprint ST zu bewegen, also genau das Richtige. Leider wollte der Knabe für seinen Vorführer einen Phantasiepreis, deshalb machte ich mich auf die Suche.
Zuerst meldete ich mich im Tigerhome (Forum aller Tigertreiber) an um einerseits die Schwachstellen zu kennen und eventuell dort noch eine gute Gebrauchte zu ergattern. Bemängelt wurden hier das Fahrwerk, die Kröpfung des Lenkers und der Abstand der Spiegel. Da das Fahrwek die teuerste Angelegenheit war, suchte ich also auf den Internetplattforen etws Adäquates.

Gesucht-Gefunden!

In Vettelhausen, vielleicht besser bekannt als Heppenheim bei Mannheim stand das Objekt meiner Begierde. 3 Jahre alt mit 25.000 km auf der Uhr, einem Wilbers-Fahrwerk und Dank dem Engegenkommen des Verkäufers auch zu einem fairen Preis.
Das Bild hier zeigt die Abholung und da muss ich mich noch beim "Lightning Dirk" vom Sprinter Forum bedanken, der uns damals tatkräftig geholfen hat.

zwei weiße Tiger













Sodele, jetzt bin ich fast aktuell!
Es fehlten noch ein oder 2 Bilder meiner Tiger, die zur Zeit (Winter 2015/16) beim Händler zum Kundendienst stand. Warum? Ganz einfach weil ich viele Änderungen vorgenommen habe um dieses Motorrad zu "customizen" wie man Neuhochdeutsch jetzt so schön sagt. Bevor sich Schiller und Goethe aber im Grab umdrehen: Ich hab die Felgen weiß pulvern lassen, etliche weitere vorher mattpolierte Teile schwarz lackiert und auch einige Kunststoffteile wiederum weiß, so dass jetzt ein schwarz-weißes Motorrad daraus geworden ist.
Ach ja, den Lenker und die Spiegelverbreiterungen hat sie selbstverständlich neben einem (verrat ich nicht) auch bekommen...



Auf dem Bild links trifft unser Stubentiger den Strassentiger...



so sieht sie links aus















Die linke Seite ist jetzt in schwarz-weiß...















und so rechts...










und die rechte genauso...























Habe fertig....

Wer genau hinschaut erkennt den Unterschied...



FERTIG....































Schätze mal das es weltweit nicht mehr als 10 Triumph Tiger 1050 aus den Baujahren 2007 bis 2010 gibt,
die eine Auspuffanlage wie die Speed Triple verbaut haben.....
Und eine davon ist meine...


FERTIG....


Kleiner Nachtrag aus aktuellem Anlass. Da ich mir nicht sicher bin inwieweit meine links hier koscher waren habe ich alle gelöscht.
Leider gibt es ja heutzutage Rechtsverdreher die es zu nix gebracht haben, aber ähnlich wie andere Immernett Kriminelle versuchen
den ehrlichen Bürger abzuzocken.
Und um solchen Subjekten erst gar keinen Angriffspunkt zu geben müsst Ihr Euch bei Interesse die Bilder selbst raussuchen, sorry....